Einrichtung RF Guru SVXlink Hotspot

Diese Anleitung gilt für Anwender, welche sich das Image Stand hotspot-2024-09-09.img (entpackt) bzw. hotspot-2024-09-09.img.gz (als Archiv) direkt von RF Guru heruntergeladen haben. Im Vergleich zur alten Version sind viele Änderungen am Image gemacht wurden, manche nicht zum Vorteil.

Der alte Artikel wurde archiviert und findet sich hier: Einrichtung RF Guru – Image Januar 2024

Der SVXlink Hotspot von RF Guru, auch genannt „Belgien-Spot“, ist ein praktischer Wegbegleiter für den Funkalltag. Insbesondere, wenn man sein „FM-Hausrelais“ nur schlecht oder gar nicht erreicht, mit den Funkfreunden aber in Kontakt bleiben will, kann dieser FM-Hotspot sehr nützlich sein. Er sendet mit 0,5 Watt im UHF oder VHF Band und ermöglicht die Teilnahme an SVXreflektor Netzwerken wie dem FM-Funknetz, welches von Jens DJ1JAY gegründet wurde.

Technisch funktioniert es wie ein Simplex-FM-Gateway, welche schon zu Echolinkzeiten Verbreitung fanden. Nun gibt es solche Simplex-FM-Gateways auch für die Hosentasche. Das Prinzip kennt man bereits aus dem DigitalVoice Bereich (DMR, D-Star, C4FM etc.).

Dieser kleine Hotspot baut über ein WLAN Netzwerk eine Verbindung ins Internet zum SVXreflektor-Server auf. Damit ist es möglich sich in bestehende Talkgroups einzuklinken und so theoretisch weltweit Funkverkehr mit dem FM-Funkgerät durchzuführen. Gegenüber Echolink sind die Repeater hier in Talkgroups miteinander vernetzt. Das ermöglicht auch das Einklinken in ein lokales FM-Relais, wenn dieses mit dem FM-Funknetz verbunden ist. Unser FM-Relais DB0NU ist beispielsweise mit anderen Relais über die Talkgroup 97475 miteinander verbunden. Einmal eingeklinkt über den Hotspot in die Talkgroup ist man so von überall auf DB0NU und den anderen verbundenen Stationen zu hören. Das geht von zu Hause, oder auch mobilerweise über einen Mobilfunk-Hotspot, und das weltweit.

Und übrigens, mit dem Hotpsot kann man auch parallel dazu Echolink nutzen. Eine Beschreibung dazu findet man in Kapitel 6 Tipps und Tricks.

Inhaltsverzeichnis:

Vorbereitungen

Was benötigt man an Hardware?

  • Einen fertig aufgebauten oder gekauften SVXLINK Hotspot von RF Guru.
  • Eine Micro-SD Karte mit mindestens 8 GB Größe.
  • Ein 5V USB-Netzteil mit Micro-USB Anschluss (nutzt bitte ein hochwertiges! Manche können ein Netzbrummen auf die Leitung „zaubern“)

Was benötigt man für Software?

  • Zunächst muss man sich das Image (Datenträgerabbild) von RF Guru herunterladen. Dieses ist bei der Original-Installationsanleitung auf Github verlinkt. Die Datei ist ein komprimiertes Archiv und muss erst entpackt werden, z.B. mit 7Zip oder anderen kompatiblen Entpackprogrammen. Heraus kommt eine *.IMG Datei, z.B. hotspot-2024-09-09.img. Merkt euch unbedingt den Pfad, wohin die Datei entpackt wird.(z.B. im Ordner Downloads oder sonstwo).
  • Weiterhin benötigt man den „Raspberry Pi Imager“ von der Webseite von RaspberryPi. Die Software gibt es für Windows, Linux und MacOS. Diese Software schreibt das zuvor geladene Datenträgerabbild (Image) auf die SD-Karte. Wichtig: Es reicht nicht aus die heruntergeladene Datei auf die SD-Karte zu kopieren! Das Übertragen muss mit dem Raspberry Pi Imager erfolgen.
  • Für die spätere Verbindung zum RaspberryPi zum Konfigurieren der Software benötigt man ein SSH Programm, z.B. Putty.

Welche weiteren Informationen sollte man sich vorher beschaffen bzw. bereitlegen?

  • Zugangsdaten zum FM-Funknetz beantragen (dauert meist 2-3 Tage)
    Bei der Frage nach dem Hotspot-Typ wählt man „Privater Hotspot von RF-Guru Call-BS“.
    Beim Rufzeichen gibt man das eigene Call an und wählt den Zusatz „-BS“ (BS steht hier für Belgien-Spot).
  • Die eigenen GPS Koordinaten (müssen nicht zwingend exakt sein) für die Darstellung auf der interaktiven Karte. Hier kann man die Webseite https://www.koordinaten-umrechner.de benutzen. Positioniert man den Cursor auf den gewünschten Position auf der Karte, erhält man rechts die Koordinaten im Format „Dezimalgrad (WGS84)“ ab. LAT(TITUDE) und LON(GTITUDE).
  • Den eigenen Locator, z.B. JO50AA
  • Außerdem sollte man wissen wie man sich im eigenen WLAN Router anmelden kann um die IP-Adresse der verbundenen Geräte auszulesen. Diese wird für die Konfiguration benötigt.

Hotspot einrichten

Die Einrichtung des Hotspots geschieht in zwei Schritten:

  • SD-Karte Beschreiben
  • Hotspot über eine SSH-Verbindung konfigurieren.

1. SD-Karte beschreiben

Micro-SD Karte in den Kartenleser einstecken und diesen ggf. in den PC stecken. RaspberryPi Imager am PC öffnen.

Auf den Button „Modell wählen“ klicken und das Modell „Raspberry Pi Zero 2 W“. Wenn man einen eigenen Raspberry Pi mit der RF-Guru Platine verwendet, wählt man das passende Modell aus.
Auf „OS wählen“ klicken und im Auswahlmenü ganz nach unten scrollen und den Eintrag „Use custom“ wählen. Es öffnet sich nun ein Ordnerfenster. Zum Speicherort der entpackten *.IMG Datei navigieren und einen Doppelklick auf diese machen. Anschließend auf „SD-Karte wählen“ klicken und die eigene SD-Karte anklicken. Diese sollte dort angezeigt werden.

Nun klickt man auf „Weiter“ und anschließend auf den Button „Einstellungen bearbeiten“. Hier werden Voreinstellungen für das Betriebssystem hinterlegt, welche direkt auf die Karte geschrieben werden. Das ist sehr wichtig.

Das Kästchen bei „Hostname“ aktivieren und einen Namen für den Raspberry Pi eintragen, mit dem er sich identifizieren soll im Netzwerk (z.B. hotspot, fmfunknetz, meinpi oder was auch immer einem gefällt). Den Haken bei „Benutzername und Passwort festlegen“ aktivieren und einen Benutzernamen sowie ein Passwort hinterlegen, mit dem man sich zukünftig am Raspberry Pi anmelden kann. Hinweis: Diese Angaben sind alle case-sensitive, es wird also Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Auch beim Benutzernamen! Diese Daten sollte man sich unbedingt notieren. Ohne diese kann der Hotspot später nicht eingerichtet werden. Nun aktiviert man das Kästchen bei „Wifi einrichten“. Hier müssen die Zugangsdaten für das eigene WLAN zu Hause hinterlegt werden. SSID ist der Name des WLANs wie er bei einer WLAN-Suche angezeigt wird. Unter Passwort kommt das Passwort rein, welches man für den Zugang zum WLAN benötigt. Falls das WLAN Netzwerk seinen Namen (=SSID) nicht aussendet (kommt eher selten vor), setzt man noch zusätzlich den entsprechenden Haken. Als Wifi-Land wählt man „DE“ für Deutschland.
Das Kästchen bei „Spracheinstellungen festlegen“ aktivieren und als Zeitzone Europe/Berlin sowie als Tastaturlayout „de“ für Deutschland auswählen.

Auf den Reiter „Dienste“ klicken und das Kästchen aktivieren bei „SSH aktivieren“ (Passwort zur Authentifizierung verwenden). Dies ist sehr wichtig, damit man sich später auch über das Netzwerk an dem Hotspot anmelden kann.

Im Reiter „Optionen“ kann man noch optional den Haken entfernen bei „Telemetrie aktivieren“. Nun klickt man unten auf „Speichern“.

Bei der Frage ob die vorher festgelegten OS Anpassungen angewendet werden sollen, wählt man „JA“. Der Hinweis mit „Alle vorhandenen Daten auf … werden gelöscht“ wird auch mit JA bestätigt.

Wenn die Karte beschrieben wurde, werden die Daten noch einmal verifiziert und danach ist der Vorgang abgeschlossen.

2. Hotspot konfigurieren

Nachdem die Karte nun beschrieben wurde, kann man sie vorsichtig in den Kartenslot im Hotspot stecken, das USB Netzteil anschließen (mind. 1A bei 5V) und dann erstmal etwas abwarten. Beim ersten Booten wird das Dateisystem zunächst auf die vollständige Kartengröße erweitert. Laut RF-Guru Anleitung gibt es jedoch einen Bug im Image und der Pi bootet nicht neu nach dem Vergrößern des Dateisystems. Ihr wartet also ca. 5-10 Minuten ab, zieht dann das USB Kabel heraus, und steckt es nach wenigen Sekunden wieder ein.

Nun bootet der RaspberryPi im Hotspot das erste Mal vollständig hoch und nach wenigen Minuten müsste er sich mit dem hinterlegten WLAN Netzwerk verbinden.

2.1. IP Adresse herausfinden

Im ersten Schritt muss man zunächst die IP-Adresse des Hotspots herausfinden. Dazu schaut man in die Weboberfläche des WLAN Routers an der Stelle nach, wo alle verbundenen Geräte aufgelistet sind. Bei einer Fritzbox findet man die Information im Abschnitt „Heimnetz“. Wenn man dem Hotspot vor dem Schreiben der Karte einen prägnanten Namen gegeben hat, wird dieser dort nun auftauchen. Die dort aufgeführte IP-Adresse muss man sich unbedigt notieren. Wenn die Möglichkeit besteht, dass der Router diesem Gerät immer die selbe IP-Adresse vergeben kann, sollte man das gleich so einstellen. Dadurch wechselt die Adresse zukünftig nicht mehr.

2.2. Verbindung mit Putty herstellen

Um den Hotspot zu konfigurieren, muss man sich nun mit Putty (oder einem anderen SSH Programm) mit dem Raspberry Pi im Hotspot verbinden. Dazu benötigt man auch die Benutzerdaten (Benutzername und Passwort), welche man vor dem Beschreiben der SD-Karte im Reiter „Allgemein“ angegeben hat. Nach dem Öffnen von Putty gibt man in der oberen Zeile nun die ermittelte IP-Adresse ein und klickt unten auf „Open“.

Hinweis: Wenn man hier unter „Saved Sessions“ einen Namen eingibt und auf „Save“ klickt, werden die Verbindungsdaten in Putty gespeichert und erscheinen zukünftig darunter in der Liste. Man muss dann zukünftig die IP-Adresse nicht mehr händisch eingeben sondern kann sich mit einem Doppelklick verbinden.

Sobald die SSH-Verbindung das erste Mal aufgebaut wird, muss man einmalig den SSH Schlüssel als vertrauenswürdig akteptieren (Button „Accept“). Anschließend landet man bei der Anmeldemaske des Hotspots.

login as: Hier trägt man den Benutzernamen ein, den man sich ausgesucht hat.
password: Hier muss das vergebene Passwort rein.

Ein Hinweis vorab: Bei den meisten nun folgenden Befehlen werden erweitere Rechte im Betriebssystem benötigt, weshalb jedesmal der Zusatz „sudo“ vor den Befehlen aufgeführt ist.

2.3. Hotspot-Konfiguration

Das RF-Guru Image enthält ein Einrichtungsprogramm um die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen:

sudo hotspot-config

Nun werden nacheinander diverse Informationen abgefragt die man eingibt. Falls man sich vertippt, kann man den Vorgang einfach wiederholen. EInige EIngaben kann man überspringen, da man sie später wo anders eingeben muss.

CallsignDas Rufzeichen unter dem die SVXLINK Software laufen soll (hat nichts mit dem FM-Funknetz zu tun), z.B. DL0XYZ.
SVXLink Reflector orDie Serveradresse, unter dem das FM-Funknetz erreichbar ist: fm-funknetz.de.
SVXLINK Reflector User CallsignCallDer Benutzername für die Anmeldung am FM-Funknetz (wurde nach der Registrierung per E-Mail mitgeteilt), z.B. DL0XYZ-BS.
SVXLink Reflector passwordDas Passwort für die Anmeldung am FM-Funknetz (wurde nach der Registrierung per E-Mail mitgeteilt), z.B. MeinPasswort.
BandJe nach Hotspot Version 70cm oder 2m auswählen.
FrequencySende- und Empfangsfrequenz für den Hotspot, z.B. 433.050 MHz.
Enter CTCSS tone mappingDa das Image standardmäßig die Funktion „CTCSS to TG“ nutzt, und das von uns nicht genutzt werden soll, wird die Zeile hier nur bestätigt. Wir ändern das später wieder.
CTCSS on TXWenn der Hotspot selbst einen CTCSS Ton aussenden soll für die Squelchsteuerung am Funkgerät, kann man dies hier auswählen. Wird in der Regel aber nicht benötigt (=NO).
Enter LocationEigener Standort (Stadt, Ort etc.), z.B. Berlin.
=> Hier muss nichts eingetragen werden, wir ändern das später direkt in der node_info.json
Enter LatitudeNord/Südkoordinate des Standortes in Dezimalgrad, z.B. 50.123456.
=> Hier muss nichts eingetragen werden, wir ändern das später direkt in der node_info.json
Enter LongtitudeOst/Westkoordinate des Standortes in Dezimalgrad, z.B. 11.98756.
=> Hier muss nichts eingetragen werden, wir ändern das später direkt in der node_info.json
Enter GridsquareLocator, z.B. JO50AA.
=> Hier muss nichts eingetragen werden, wir ändern das später direkt in der node_info.json
Hide Location infoFalse (keine Bedeutung für das FM-Funknetz).
Enter talk groups to monitorHier werden alle Talkgroups gelistet, bei denen der Hotspot automatisch mithören soll.
Man kann hier auch mehrere Talkgroups kommagetrennt eintragen, z.B. 262,2628. Man kann die Talkgroups auch priorisieren indem man ihnen ein oder mehrere + anfügt. Bspw.: 97475++,96450+,262,2628. Dann hat 97475 absolute Priorität, danach kommt 96450, und alle anderen sind nachrangig und werden nur abgespielt, wenn auf den anderen nichts zu hören ist.
Enter AF output volumeAusgangslautstärke vom Sender des Hotspots (Empfehlung: 80)
Dies ist eine Einstellung für die Soundkarte (amixer)
Enter RF input volumeEingangslautstärke am Empfänger des Hotspots (Empfehlung: 19)
Dies ist eine Einstellung für die Soundkarte (amixer)

Commit Changes? (Einstellungen übernehmen?)

Mit „y“ für YES“ beantworten

Nun wird die passende Konfigurationsdatei für SVXlink geschrieben (svxlink.conf), die gewünschten Parameter an den SA818 Transceiver gesendet, das Betriebssystem aktualisiert und anschließend SVXlink gestartet. Leider hat man jetzt aber noch keine Verbindung mit dem FM-Funknetz, falls die Verbindung über das Internet aufgebaut wird. Dies liegt an einem abweichenden Parameter für das FM-Funknetz.

2.4. Konfiguration anpassen

In der Konfigurationsdatei svxlink.conf müssen nun noch einige Einstellungen angepasst werden. Zuerst beendet man SVXlink.

sudo systemctl stop svxlink

Nun kann man der Reihe nach die Konfiguration in der svxlink.conf anpassen Zuvor machen wir uns aber eine Sicherungskopie der Datei. Falls etwas schief geht, kann man dann von vorne beginnen.

cd /etc/svxlink/
sudo cp svxlink.conf svxlink.original

Nun editieren wir die svxlink.conf mit dem Nano Editor:

sudo nano /etc/svxlink/svxlink.conf

Wir beginnen im Abschnitt [SimplexLogic]:

#CTCSS_TO_TG=67.0:8400,69.3:8,71.9:23,74.4:9000,77.0:50,79.7:51,82.5:52,85.4:53,88.5:54,91.5:55

Hier ist das CTCSS-to-TG Mapping drin, was während der Einrichtung mit hotspot-config abgefragt und übersprungen wurde. Diese Zeile wird wie abgebildet mit einer # am Anfang auskommentiert. Damit wird das CTCSS-to-TG Mapping deaktiviert.

Dann wechselt man in den Abschnitt [ReflectorLogic] und sucht folgende Zeile:

HOSTS=fm-funknetz.de

Dort tauscht man den Parameter „HOSTS“ aus mit „DNS_DOMAIN“. Es sollte dann dort stehen:

DNS_DOMAIN=fm-funknetz.de

In der Zeile DEFAULT_TG trägt man die Default-TG für den Hotspot ein. Also die Sprechgruppe, in welche der Hotspot standardmäßig sendet, wenn vorher nichts anderes ausgewählt wurde. Beispiel:

DEFAULT_TG=97475

Unter MONITOR_TGS stehen alle Talkgroups, in denen der Hotspot dauerhaft mithören soll. Eine Bevorzugung von TGs kann man mit dem Hintenanstellen von + konfigurioeren, z.B:

MONITOR_TGS=97475++,96450+,262,26284

Im vorangegangenen Beispiel hat die TG 97475 absoluten Vorrang, dann hat 96450 Vorrang vor dem Rest und 262 und 26284 sind normal gewichtet.

Die folgenden Parameter sind ebenfalls zu empfehlen:

MUTE_FIRST_TX_LOC=1
VERBOSE=0

Die erste Zeile bedeutet, dass der erste Durchgang nicht in den Reflektor übertragen wird. Damit werden ungewollte Aussendungen in Talkgroups, z.B. bei DTMF Anwahlen, verhindert. Mit Verbose wählt man aus wieviele Details im Log von SVXLINK (/var/log/svxlink) mitgeloggt werden vom Reflektorserver. Mit Verbose=0 verhindert man, dass das Einloggen und Ausloggen von anderen Stationen mitgeloggt wird. Das hält die Loggröße klein und reduziert die Anzahl der Schreibzugriffe auf die SD-Karte deutlich.

Weiter geht es nun zum Abschnitt [RX1], wo Einstellungen des Empfängers hinterlegt sind.

CTCSS_FQ=67.0,69.3,71.9,74.4,…

Unter CTCSS_FQ ist standardmäßig eine lange Liste an CTCSS Frequenzen hinterlegt, welche die Rauschsperre öffnen. Dies ist der CTCSS-to-TG Funktion geschuldet. Die im vorherigen Image genutzte Hardwareseitige SQL-Funktion per GPIO ist in diesem Image nicht mehr implementiert. Damit man per CTCSS eine TG auswählen kann, müssen grundsätzlich alle CTCSS Frequenzen „durchgelassen“ werden. Da wir diese Funktion aber nicht nutzen möchten, hinterlegen wir nur eine CTCSS Frequenz, die wir für die Squelsh-Steuerung nutzen möchten.

CTCSS_FQ=88.5

Auf die Schreibweise ist zu achten. Macht man hier einen Syntax Fehler, startet unter Umständen das SVXLINK gar nicht mehr.

Im Editor „nano“ speichert man die Änderungen mit STRG+O und verlässt den Editor mit STRG+X. Wenn man nun svxlink neu startet, sollte sich der Hotspot erfolgreich mit dem FM-Funknetz verbinden.

sudo systemctl start svxlink

Das Live-Log kontrolliert man mit

tail -f /var/log/svxlink

Den „tail“ Vorgang beendet man mit der Tastenkombination STRG+C.

2.5. Anpassung node_info.json

Die durch das Konfigurationsprogramm hinterlegte Datei node_info.json (Identifikation der Station im FM-Funknetz) entspricht leider nicht den Standards im FM-Funknetz. Dadurch ist man auf der Live-Karte nicht sichtbar. Wenn man dort sichtbar sein möchte, sind noch folgende Schritte durchzuführen.

Über Putty in den Ordner /etc/svxlink wechseln:

cd /etc/svxlink

Originaldatei umbenennen (zur Sicherheit):

sudo mv node_info.json node_info.json.bak

Vorlage herunterladen:

sudo wget https://www.bravo37.de/node_info.json

Vorlage bearbeiten:

sudo nano node_info.json

Wichtig: Nur rechts die Werte ändern. Keine Zeilen hinzufügen oder entfernen. Nicht die Feldbezeichnungen Links ändern! Manche Eingaben sind für die Darstellung im lokalen Dashboard auf dem Hotspot, andere Wiederrum werden im Dashboard auf der Webseite vom FM-Funknetz oder in der Live-Map angezeigt.

Nun müssen Ort, Name, Frequenz etc. und nochmal die Koordinaten im Format „Dezimalgrad“ eingetragen werden.

Danach SVXLINK neu starten und kurz warten:

sudo systemctl restart svxlink

Nach wenigen Minuten sollte der Hotspot auf der Karte unter https://livemap.fm-funknetz.de angezeigt werden.

2.6. Weitere WLAN-Verbindungen eintragen

Möchte man weitere WLAN Verbindungen nutzen, kann man dies mit dem Programm nmtui konfigurieren.

sudo nmtui
  • Edit a connection
  • Add (ist mit Tabulator-Taste erreichbar)
  • Wi-Fi
  • Eintragen (Profile-Name, SSID (=WLAN-Name), Security (WPA2 Personal), Passwort).

Alles andere kann man leer lassen. Bestätigen mit OK => Back => Quit

Der Hotsport sollte nun erstmal grundsätzlich funktionieren. Dennoch ist es empfehlenswert einige weitere Einstellungen im SVXlink oder im Betriebssystem vorzunehmen um das System zu optimieren.

Wichtig: Nach getätigten Änderungen an der SVXlink Konfiguration muss SVXlink neu gestartet werden, damit es mit den neuen Parametern arbeitet. Dies erfolgt mit dem Befehl:

sudo systemctl restart svxlink

Oder alternativ über das Dashboard im Browser unter „Power“.

3.1.1. DTMF und 1750 Hz Rufton stummschalten

Damit DTMF Töne zur Steuerung des Hotspots und 1750 Hz Ruftöne nicht über das FM-Funknetz übertragen werden, kann man diese im Abschnitt [RX1] in der svxlink.conf stummschalten.

sudo nano /etc/svxlink/svxlink.conf
[Rx1]
TYPE=Local
# DTMF stummschalten
DTMF_MUTING=1
# 1750Hz stummschalten
1750_MUTING=1

3.1.2. Sprachpapagei nur lokal aussenden

Damit die Nutzung des Sprachpapageis (Parrot) nicht versehentlich über das FM-Funknetz übermittelt wird, wir dies wie folgt deaktiviert:

sudo nano /etc/svxlink/svxlink.d/ModuleParrot.conf

Hier müsst ihr nur die Raute „#“ vor der Zeile entfernen damit es nicht mehr auskommentiert ist.

MUTE_LOGIC_LINKING=1

3.2.1. TG Timeout definieren

Standardmäßig wird eine aktivierte TG nach 15 Sekunden Inaktivität wieder abgewählt. Um die TG Haltezeit zu vergrößern, fügt man im Abschnitt [ReflectorLogic] am Ende eine Zeile hinzu.

sudo nano /etc/svxlink/svxlink.conf
[ReflectorLogic]
TG_SELECT_TIMEOUT=60

Die Angegebene Zahl entspricht der TG-Haltezeit in Sekunden. Hier kann man eine beliebige Haltezeit eingeben, z.B. 60 Sekunden (=1 Minute).

3.2.2. Identifikations-Intervalle

SVXLink kennt zwei Intervalle zur Aussendung einer Identifikation. Das kurze Intervall sendet das eigene Rufzeichen aus, das lange Intervall sendet Rufzeichen und aktuelle Uhrzeit. Diese Intervalle in Minuten lassen sich im Abschnitt [SimplexLogic] definieren.

[SimplexLogic]
SHORT_IDENT_INTERVAL=15
LONG_IDENT_INTERVAL=60

Standardmäßig ist das kurze Interval auf 15 Minuten gestellt. Dies sollte man erhöhen auf wenigstens 60 Minuten. Das lange Intervall sollte ein Vielfaches davon sein, z.B. 120, 180 etc. Möchte man ein Intervall gar nicht nutzen, lässt man den Wert auf 0.

Jeder Logeintrag der neu geschrieben wird, erzeugt einen Schreibzugriff auf die SD-Karte. Da SD-Karten keine ewige Laufzeit haben, lohnt es sich Schreibzugriffe möglichst zu minimieren. Durch die Relektorverbindung zum FM-Funknetz wird standardmäßig jedes Einloggen und Ausloggen einer teilnehmenden Station registriert und mitgeloggt. Diese Informationen sind in der Regel für den Hotspotbesitzer nutzlos und können einfach deaktiviert werden:

[ReflectorLogic]
VERBOSE=0

Damit werden nur relevante (lokale) Informationen des Hotspots mitgeloggt.

3.2.4. Rogerpiep aktivieren

Wer es mag kann einen Rogerpiep aktivieren. Dieser ertönt dann nach jedem eigenen Durchgang. So weiß man, dass der Hotspot einen auch richtig gehört hat.

[SimplexLogic]
RGR_SOUND_ALWAYS=1
RGR_SOUND_DELAY=300

Der Delay Eintrag gibt in Millisekunden die Verzögerung an, mit der der Rogerpiep ertönt.

Das Dashboard zeigt automatisch eine Aktivitätenliste des Hotspots an. Leider funktioniert diese manchmal nicht wenn der Hotspot neu gestartet wurde. Dies liegt dann am alten Logfile. Um dies zu verhindern, kann man das SVXlink log einfach bei jedem Rechnerstart automatisch löschen lassen. Hierzu editiert man die Datei /etc/crontab mit dem Editor und fügt eine Zeile hinzu:

sudo nano /etc/crontab

Zeile hinzufügen:

@reboot root rm /var/log/svxlink

Anschließend startet SVXlink nach jedem Neustart des Hotspots mit einer leeren Logdatei und das Dashboard funktioniert auch von Anfang an wieder sauber. Man verliert dadurch aber auch ggf. etwas Historie im Dashboard und im Logfile. In der Regel ist dies aber auch nicht wirklich relevant.

3.3. Empfohlene Einstellungen am Betriebssystem

3.3.1. Apache Webserver Logs deaktivieren

Um die Schreibzugriffe weiter zu minimieren, sollte man das Logging des Webservers Apache2 deaktivieren. Hierzu sind mehrere Dateien und Optionen anzupassen.

apache.conf:

sudo nano /etc/apache2/apache2.conf

Hier sucht man nun nach der Zeile die mit ErrorLog beginnt und modifiziert diese wie folgt:

ErrorLog /dev/null

other-vhosts-access-log.conf:

sudo nano /etc/apache2/conf-available/other-vhosts-access-log.conf

Folgende Zeile auskommentieren mit #:

#CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/other_vhosts_access.log vhost_combined

000-default.conf:

sudo nano /etc/apache2/sites-available/000-default.conf

Auch hier sind die beiden Zeilen zu suchen (stehen hintereinander) und sind wie folgt zu modifizieren:

ErrorLog /dev/null
#CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/access.log combined

default-ssl.conf:

sudo nano /etc/apache2/sites-available/default-ssl.conf

Und hier das gleiche Spiel:

ErrorLog /dev/null
#CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/access.log combined

Anschließend apache2 neu starten:

sudo systemctl restart apache2

4. Wichtige Kommandos und Dateien

Ausführliche Informationen dazu gibt es auch im FM-Funknetz Wiki.

9*#Ausgabe der aktuell aktiven Talkgroup
91[gewünschte TG]#Wechsel auf gewünschte TG, z.B. *91777# für TG777
9#SVXlink vom Reflektorverbund trennen
91#SVXlink wieder mit Reflektorverbund verbinden
92[TG]#QSY aller aktiven Teilnehmer zur TG#
93#Wiederhole letztes QSY
*94[gewünschte TG]#Gewünschte TG temporär in die LIste der Monitor-TGs aufnehmen, z.B. *94777#
1#Aktivierung Sprachpapagei (beenden mit #)
2#Aktivierung Echolink (falls eingerichtet, beenden mit #)

4.2. Wichtige Konsolenbefehle in der Übersicht

sudo systemctl restart svxlinkSVXlink neu starten
sudo systemctl stop svxlinkSVXlink beenden
sudo systemctl start svxlinkSVXlink starten
tail -f /var/log/svxlinkLive-Logs ansehen (beenden mit STRG+C)
sudo rebootHotspot neu starten
sudo halt
sudo poweroff
Hotspot (sauber) herunterfahren

4.3. Wichtige Dateien

/etc/svxlink/svxlink.confSVXlink Konfiguration
/etc/svxlink/node_info.jsonStationsidentifikation für die Reflektorverbindung zum FM-Funknetz
/etc/svxlink/svxlink.d/ModuleEchoLink.confEcholink-Konfiguration

6. Tipps und Tricks

Punkt 6.1. ist entfallen 🙂

6.2. Transceiver konfiguration manuell ändern

sudo nano /usr/sbin/hotspot

Parameter anpassen (z.B. Volume Level, Frequenz, CTCSS TX und RX, Squelch level etc.).

Der Volume Level (Empfängereingang) kann hiern achträglich mit dem Volume PArameter angepasst werden. Aber Achtung, es übersteuert schnell! Der Wert 1 ist unserer Erfahrung nach hier völlig ausreichend und liefert eine saubere Modulation.

Anschließend wieder speichern mit STRG+O und schließen mit STRG+X.

Anschließend einfach mit dem Befehl hotspot das Konfigurationskript ausführen. Damit werden die neuen Daten in den Transceiver geschrieben.

hotspot

Um mit dem Hotspot über Echolink QRV zu werden, benötigt man zunächst einen Echolinkzugang für einen Simplex-Link im Sysop-Mode. Das sind die Echolink-Zugänge mit dem Zusatz „-L“. Falls ihr bereits einen Zugang bei Echolink habt für die PC-Software im User-Mode oder die Handy-App, könnt ihr diesen dafür nicht nutzen. Aber ihr könnt den bestehenden Zugang verwenden, um den neuen zu validieren.

Kurzanleitung um einen neuen Sysop-Mode Zugang anzulegen:
1. Rufzeichen mit Zusatz -L inklusive Wunschpasswort in die ModuleEcholink.conf eintragen.
2. Alle weiteren Konfigurationen so eintragen, wie wenn der Zugang schon bestehen würde.
3. Beim Neustart von SVXlink wird mit diesen Daten eine Verbindung zum Echolink Server aufgebaut.
4. Auf https://www.echolink.org/validation/ das eigene Rufzeichen im Eingabefeld eintragen.
5. Es erscheint nun der eigene „Link“ mit Zusatz -L, der noch validiert werden muss.
6. Den Validierungsschritten folgen. Nicht vergessen die Portweiterleitung (UDP 5198-5199) in der Firewall des eigenen Routers einzurichten, damit der Node von außen erreichbar ist. Macht man dies nicht, kann man i.d.R. von außen nicht erreicht werden.
7. Nach Abschluss des Firewall-Tests geht man wieder zur Validierungsseite und startet die Validierung. Diese kann auch durch Eingabe des Passworts eines bereits bestehenden User-Zugangs erfolgen. Alternativ durch digitale Einsendung der Lizenzurkunde.

Mit dem Abschluss der Validierung steht der neue Zugang vollumfänglich zur Verfügung.

Zunächst editiert man die SVXlink Konfigurationsdatei um das Modul Echolink zu aktivieren. Im Abschnitt [Global] fügt man eine Zeile hinzu, in der [SimplexLogic] bearbeitet man eine Zeile.

sudo nano /etc/svxlink/svxlink.conf
[GLOBAL]
LOCATION_INFO=LocationInfo

[SimplexLogic]
MODULES=ModuleParrot,ModuleEchoLink

Weiter unten im Abschnitt [LocationInfo] müssen APRS Einstellungen vorgenommen werden. Ohne diese Angaben wird der Node nicht als online angezeigt auf www.echolink.org.

Die folgenden Zeilen müssen einkommentiert (# weg) und ggf. bearbeitet werden:

[LocationInfo]
STATUS_SERVER_LIST=aprs.echolink.org:5199
LON_POSITION=12.10.00E
LAT_POSITION=51.10.00N
CALLSIGN=EL-MYCALL
FREQUENCY=438.875
TX_POWER=8
ANTENNA_GAIN=6
ANTENNA_HEIGHT=20m
ANTENNA_DIR=-1
TONE=88

Zu beachten ist noch Folgendes:

  • Die Koordinaten müssen hier im Format Grad-Minute-Sekunde eingegeben werden. Auf der Seite www.koordinaten-umrechner.de ist das der dritte Eintrag auf der rechten Seite. Die Sekunden müssen auf zwei Stellen gerundet sein.
  • Beim Rufzeichen muss der Vorsatz „EL-“ stimmen. Das „L“ steht für den Stationstyp „(L)ink“. Bei Relais würde es „ER-“ heißen für den Stationstyp „(R)epeater“.
  • Die Tone-Angabe darf weder Punkt noch Komma enthalten! Beispielsweise wäre die Angabe 88.5 falsch. Die Kommastellen müssen zwingend abgeschnitten werden. Hält man sich nicht daran, stürzt SVXlink beim Start kommentarlos ab und man sucht lange den Fehler.
  • Die Angabe zu Frequenz, Antenne etc. erscheinen auf der APRS-Karte und nicht nicht sehr wichtig.
  • COMMENT ist der APRS-Kommentar und er scheint auch auf der APRS-Karte beim anklicken der Station.
  • Der Parameter APRS_SERVER_LIST enthält einen oder mehrere APRS-Server zum übermitteln der Daten (jeweils Serveradresse:Port Serveradresse:Port,… usw., die verschiedenen Server werden durch ein Leerzeichen getrennt). Hier kann man selbstverständlich auch einen anderen, z.B. einen lokalen Server, eintragen. Die Vorgabe euro.aprs2.net verbindet zu einem zufälligen Server in Europa.

Anschließend editiert man die Konfigurationsdatei für den Echolinkzugang.

sudo nano /etc/svxlink/svxlink.d/ModuleEchoLink.conf
[ModuleEchoLink]
#MUTE_LOGIC_LINKING=1
CALLSIGN=MYCALL-L
PASSWORD=MyPass
SYSOPNAME=MyName
LOCATION=[Svx] Fq, MyTown
#LOCAL_RGR_SOUND=1
#REMOTE_RGR_SOUND=0
DESCRIPTION="You have connected to a SvxLink node,\n"
"a voice services system for Linux with EchoLink\n"
"support.\n"
"Check out http://svxlink.sf.net/ for more info\n"
"\n"
"QTH: My_QTH\n"
"QRG: Simplex link on ???.??? MHz\n"
"CTCSS: My_CTCSS_fq_if_any Hz\n"
"Trx: My_transceiver_type\n"
"Antenna: My_antenna_brand/type/model\n"

Mindestens muss das Rufzeichen mit dem Zusatz -L (CALLSIGN=) und das Echolinkpasswort (PASSWORD=) für den Zugang hinterlegt werden. Bitte auch SYSOPNAME und LOCATION eintragen, diese werden im Echolinksystem für die korrekte Anzeige benötigt.

Unter Description kann man Stationsdaten hinterlegen. Diese werden beispielsweise angezeigt wenn sich jemand mit dem PC oder der Handy-App zum Hotspot verbindet.

Die Option #MUTE_LOGIC_LINKING=1 sollte man auch aktivieren indem man das # am Anfang entfernt. Dies verhindert, dass die Echolink-QSOs über den Reflektor übertragen werden.

MUTE_LOGIC_LINKING=1

Mit den Parametern LOCAL_RGR_SOUND=1 und REMOTE_RGR_SOUND=0 kann man einen zusätzlichen Rogerpiep bei Echolink-Verbindungen aktivieren. Wenn man dies möchte, entfernt man ebenfalls die # am Anfang und setzt den Wert auf 1.

Anschließend muss SVXlink neu gestartet werden damit die Änderungen wirksam werden.

sudo systemctl restart svxlink

6.4. Das Dashboard (Web-Oberfläche) des Hotspots

Der Hotspot hat ein Dashord integriert, welches sich über den Webbrowser aufrufen lässt. Dazu gibt man nur die IP Adresse des Hotspots in den Webbrowser ein. Dazu müssen sich Hotspot und das entsprechende Endgerät (PC, Handy, Tablet etc.) im selben Netzwerk (WLAN) befinden.

Auf der linken Seite sieht man den Status der SVXlink Software. Unter anderem auch welche Talkgroups eingestellt sind und welche gerade aktiv ist. Unten sieht man ein paar Informationen zum Betriebssystem des Hotspots. Der Link „Hardware Info“ führt zu einem weiteren Dashboard, der mehr Informationen zur Hardware (Raspberry Pi) anzeigt.

Im Rest des Fensters sieht man je nach Auswahl weitere Informationen. Standardmäßig sieht man eine chronologische Aktivitätsliste der Reflektorverbindung.

Unterhalb des Hardware-Info Kastens befindet sich bei manchen noch eine Leiste mit bunten Buttons auf denen DTMF Kommandos hinterlegt werden können.

Oben rechts gibt es Links, die zu weiteren Funktionen bzw. Seiten führen.

Dashboard: Dies ist die Startseite mit der Aktivitätenliste, siehe oben.

Talk Groups: Eine Auflistung der Talkgroups mit ihren Namen. Diese Liste muss aber selbständig „gepflegt“ werden, siehe nächstes Kapitel.

Shell: Hier kann man eine Linux Bash Konsole über den Browser öffnen, wenn man z.B. gerade keinen SSH Client zur Verfügung hat.

Power: Hier kann man SVXlink neu starten, den ganzen Hotspot neu starten oder den Hotspot sauber herunterfahren.

6.4.1. TG Liste in das Dashboard einbinden

Um eine aktuelle TG Liste im Dashboard anzeigen zu lassen müssen folgende Modifikationen durchgeführt werden. Nach der Putty Anmeldung bitte die folgenden Befehle absetzen:

cd /var/www/html/scripts
sudo pip3 install html-table-parser-python3 --break-system-packages
sudo wget https://www.bravo37.de/tgdb_update.sh
sudo chmod +x tgdb_update.sh
sudo wget https://www.bravo37.de/html_table_converter
sudo chmod +x html_table_converter

Achtung, bei der Installation von html-table-parser-python3 kann es zu Warnhinweisen kommen. Diese kann man ignorieren, falls das Paket korrekt installiert wird. Es kann aber zukünftig passieren, dass es sich nicht mehr installieren lässt. Falls jemand weiß wie man das Paket über ein virtual environment installiert und mit dem TG-Update Skript verwenden kann, meldet sich bitte bei DL1NUX.

Anschließend startet man das Skript tgdb_update.sh mit root Rechten:

sudo ./tgdb_update.sh

Dies erzeugt eine Aktuelle TG-Liste in der Datei /var/www/html/include/tgdb.php. Bei Bedarf kann man diese Datei auch noch händisch anpassen um evtl. „private“ TGs, die nicht gelistet sind, lokal anzeigen zu lassen.

Diese Datei wird automatisch im Dashboard eingelesen. Dadurch werden sowohl in der Aktivitätsliste als auch auf der Seite „Talk Groups“ die bekannten TGs und ihre Beschreibung angezeigt.

6.4.2. Entfällt für dieses Image

6.4.3. DTMF Buttons personalisieren

Um die bunten DTMF Buttons im Dashboard zu bearbeiten, editiert man die Datei config.inc.php.

sudo nano /var/www/html/include/config.inc.php

Die Zeilen definieren die bunten Buttons im Dashboard:

define("KEY1", array(' D1 ','*D1#','green'));
define("KEY2", array(' D2 ','*D2#','orange'));
define("KEY3", array(' D3 ','*D3#','orange'));
define("KEY4", array(' D4 ','*D4#','orange'));
define("KEY5", array(' D5', '*D5#','purple'));
define("KEY6", array(' D6 ','*D6#','purple'));
define("KEY7", array(' D7 ','*D7#','purple'));
define("KEY8", array(' D8 ','*D8#','blue'));
define("KEY9", array(' D9 ','*D9#','blue'));
define("KEY10", array(' D10 ','*D10#','red'));

In der Klammer hinten sind drei Felder definiert. Zuerst die Beschriftung des Buttons (D1), dann das zugehörige DTMF Kommando (*D1#), und anschließend die Farbe des Buttons in englischer Sprache.

Hier kann man sich nun nach Wunsch austoben. Es sind alle denkbaren DTMF Kommandos möglich die SVXlink ausführen kann. Also neben der Reflektor-Nutzung auch für Echolink und alle anderen Module, sowie zur allgemeinen Steuerung für SVXlink, z.B.

define("KEY1", array(' Hassberge ','*9197475#','green'));
define("KEY2", array(' Franken ','*9126284#','orange'));
define("KEY3", array(' Bayern ','*912628#','orange'));
define("KEY4", array(' RAMSES ','*9165075#','orange'));
define("KEY5", array(' Papagei', '1#','purple'));
define("KEY6", array(' Echolink ','2#','purple'));
define("KEY7", array(' EL DB0UC ','2#96450#','purple'));
define("KEY8", array(' EL Echotest ','2#9999#','blue'));
define("KEY9", array(' Trennen ','##','blue'));
define("KEY10", array(' Status ','9*#','red'));

Dieses Beispiel würde dann so aussehen:

6.4.4. entfällt

6.6. Eine Sicherheitskopie der SD-Karte erstellen und warum dies wichtig ist

Nachdem man alles eingerichtet hat, sollte man unbedingt den Inhalt der SD-Karte als Image (Datenträgerabbild) sichern. SD-Karten haben nur eine begrenzte Lebensdauer und können nicht beliebig oft beschrieben werden. Jeder Schreibzugriff verkürzt die Lebensdauer einer SD-Karte. Zudem kann auch ein plötzliches Abbrechen der Stromversorgung, z.B. durch einfaches Abziehen der Stromversorgung ohne den Hotspot sauber herunterzufahren, zu einer Beschädigung des Dateisystems führen. In beiden Fällen hat es zur Folge, dass die SD-Karte nicht mehr funktioniert und damit der Hotspot außer Betrieb ist.

Um sich die Arbeit einer kompletten Neueinrichtung auf einer neuen Karte zu sparen, kann man einfach von der Karte eine Kopie auf die Festplatte eines PCs spielen. Damit ist es möglich, einfach eine neue Karte mit einer Kopie der alten Daten zu bespielen. Der Hotspot ist somit schnell wieder einsatzbereit..

Hinweis: Die neue Karte muss mindestens die Größe der alten Karte haben und wenigstens genauso viele Sektoren haben. Ist dem nicht so, kann das Image nur mit erheblichem Zusatzaufwand verwendet werden.

Die folgende Anleitung ist für Windows User ausgelegt. Natürlich kann man das auch unter Linux mit „dd“ machen. Aber ich nehme an das Linux-Anwender das dann auch wissen wie das geht. Falls nicht, hier gibt es eine passende Anleitung.

6.6.1. Kopie der Karte auf Festplatte erstellen unter Windows

Man kann mit dem kleinen Programm Win32 Disk Imager zuverlässig Kopien von SD-Karten auf Festplatte erstellen und auch wieder zurückspielen. Falls euer PC keinen Kartenleser hat, kann man solche auch für ein paar Euro bei jedem PC-Händler oder auch im Internet kaufen. Diese werden dann über USB angeschlossen. Nach der Installation des Programms sieht man folgendes Fenster:

Im oberen Eingabefeld „Image-Datei“ gibt man Pfad und Dateinamen an wo das Abbild gespeichert werden soll. Über das Karteikartensymbol öffnet sich der Explorer und man kann auch durch die Ordner navigieren. Die Datei sollte die Endung .img haben, damit man weiß, dass es sich um ein Image handelt. Ordnung ist das halbe Leben (Chaos die andere Hälfte…), also sollte man sich merken wo man die Datei speichert, damit man sie im Fall der Fälle wieder findet. Natürlich kann man diese Datei dann noch beliebig weiterkopieren auf externe Festplatten oder so.

Oben rechts wählt man das Laufwerk mit der SD-Karte aus. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man über die Datenträgerverwaltung sehen welche Datenträger eingeelgt sind und welche Laufwerksbuchstaben ihnen zugeördnet sind. Es sollte auf jeden Fall das Laufwerk mit dem Namen „boot“ ausgewählt werden. Unter Windows zeigt es nur die Bootpartition „boot“ an, das ist aber OK so.

Sicherheitshalber kann man noch „Read Only Allocated Partitions“ anklicken. Aber da die Karte eh vermutlich voll beschrieben ist, liest es dann sowieso die Karte komplett ein.

Hat man die Zieldatei eingegeben und das Laufwerk mit der SD-Karte (Bootpartition) gewählt, klickt man nun auf den Button „Lesen“. Dies kann je nach Kartentyp und Lesegerät auch mal eine ganze Weile dauern. Nach Abschluss befindet sich das Abbild der SD-Karte unter dem angegebenen Dateinamen und Dateipfad auf der Festplatte.

Wenn man Speicherplatz sparen möchte, kann man diese Datei auch noch mit einem entsprechenden Programm komprimieren, denn der größte Teil des Images wird „leer“ sein. So werden aus 16 GB Image schnell mal 5 GB oder weniger.

6.6.2. Gespeichertes Abbild auf eine neue Karte schreiben

Es reicht nicht aus die gespeicherte Datei einfach auf eine Karte zu kopieren, da ein Raspberry Pi mit so einer Datei nichts anfangen kann. Um eine neue Karte mit dem gespeicherten Image zu bespielen, öffnet man wieder den Win32 Disk Imager und geht im Prinzip genauso vor wie beim Speichern.

Oben links gibt man Pfad und Dateiname des gespeicherten Abbilds ein bzw. wählt dies über das Explorerfenster mit der Karteikarte aus. Oben rechts wählt man das Laufwerk mit der neuen Karte aus. Anschließend klickt man auf den Button „Schreiben“. Nach ein paar Minuten Wartezeit ist die Kopie der Karte erstellt und kann nun in den Hotspot eingesetzt werden. Der Hotspot ist damit wieder einsatzbereit.

6.7. Schreibschutz und temporäres Dateisystem einrichten

Um die SD-Karte vor zu vielen Schreibzugriffen zu schützen und die Lebensdauer zu erhöhen, kann man eine Art Schreibschutz für die Karte aktivieren. Dazu wird ein temporäres Dateisystem im Arbeitsspeicher (RAM) des Raspberry Pi erzeugt und auf das eigentliche Dateisystem ein Schreibschutz verhängt. Im Fachjargon nennt man dies „Overlay Filesystem“. Es können so zwar noch eine bestimmte Menge an Daten geschrieben werden, aber diese werden nur im RAM gespeichert und nicht auf Karte geschrieben.

Das bedeutet aber auch, dass in diesem Status keine dauerhaften Änderungen an den Einstellungen etc. möglich sind. Man kann diese zwar durchführen, aber nach dem nächsten Neustart des Raspberry Pi sind die Änderungen wieder verschwunden, da der Inhalt des RAM bei jedem Start des Raspberry Pi gelöscht wird.

Möchte man doch Änderungen durchführen, muss man das Overlay-Filesystem wieder deaktivieren und den Raspberry Pi neu starten. Dann können wieder Änderungen durchgeführt werden, welche dauerhaft gespeichert werden.

So aktiviert man das Overlay Filesystem:

sudo raspi-config
  • Performance Options
  • Overlay File System Enable/disable read-only file system
  • Would you like the overlay file system to be enabled? => YES

Nun werden Änderungen durchgeführt, dies dauert etwa eine Minute. Danach muss der Raspberry Pi neu gestartet werden.

  • The overlay files system is enabled => OK
  • Would you like the boot partition to be write-protected? => NO
  • The boot partition is writable => OK
  • => Finish
  • Would you like to reboot now? => YES

Nun startet der Raspberry Pi im Hotspot neu. Wenn man sich anschließend wieder anmeldet, sieht man ab sofort auch einen Hinweis auf das aktivierte Overlay Filesystem.

login as: pi
pi@10.0.0.130's password:
Linux hotspot 6.1.0-rpi7-rpi-v7 #1 SMP Raspbian 1:6.1.63-1+rpt1 (2023-11-24) armv7l
tmpfs-root /media/root-rw tmpfs rw,relatime 0 0
overlayroot / overlay rw,relatime,lowerdir=/media/root-ro,upperdir=/media/root-rw/overlay,workdir=/media/root-rw/overlay-workdir/_ 0 0
/dev/mmcblk0p2 /media/root-ro ext4 ro,relatime 0 0



The programs included with the Debian GNU/Linux system are free software;
the exact distribution terms for each program are described in the
individual files in /usr/share/doc/*/copyright.

Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY, to the extent
permitted by applicable law.
Last login: Sat Apr 13 09:35:08 2024 from 10.0.0.199
pi@hotspot:~ $

 Auf dem gleichen Weg kann man das Overlay Filesystem auch wieder rückgängig machen.

Autor: Attila Kocis DL1NUX (call@darc.de)
Letztes Update: 08.12.2024

8 Kommentare

  1. Hallo Attila,
    Danke für Deine Anleitung. Hab eine etwas andere Version von Github aber die Einträge zu den versch. Rechte hat bei mir den Erfolg gebracht.
    Bezüglch DTMF, in meinem Dashboard war folgender Fehler in der /dtmf/index.php bezüglich der Taste „A“. Einmal war es AA und einmal nur A.

    line 286: if (isset($_POST[‚buttonAA‘])) {
    line 315: A

    Auch habe ich die Kommandozeilen der einzelnen Buttons wie folgt angepasst.

    if (isset($_POST[‚buttonAA‘])) {
    shell_exec(‚echo „A“ > /tmp/dtmf_svx‘);

    Bei mir läuft die DTMF Seite jetzt.

    73, de OE9SAU

  2. Hallo!
    Es gibt eine neue Image Version vom 01 08 2024 auf der RFGuru Seite.
    Hier habe ich die Punkte 6.4.1. TG Liste in das Dashboard einbinden durchgeführt.
    Die TG Liste wird aber nicht angezeigt?
    73
    Jürgen
    DL2NJM

  3. Die TG-Liste lässt sich in Debian Bookworm nicht, wie unter 6.4.1. angegeben, einrichten. Pip möchte diese Installation nicht mehr durchführen. Eine dafür notwendige virtuelle Umgebung habe ich nicht hinbekommen. In der Not hat mir die optionale „brutale Methode“

    sudo pip3 install html-table-parser-python3 –break-system-packages

    geholfen. Danach gibt es mit sudo ./tgdb_update.sh auch wieder eine TG-Liste.
    Quelle: https://www.physik.fu-berlin.de/service/it/faq/Linux-_-HPC/pep668.html

    Jürgen DL4JR

  4. Hallo, Danke für die Anleitung.
    Zu „2.6. Weitere WLAN-Verbindungen eintragen“ : Wie kann ich die *Reihenfolge* der WLANs ändern?
    Hintergrund: Zuhause soll der RF-Guru mit dem (1) FRITZBOX-WLAN arbeiten.
    Unterwegs (z.Bsp. im Urlaub, wenn (1) nicht vorhanden) soll er das (2) „Mobile WLAN-Hotspot“ von meinem Smartphone nutzen. Nur wenn beide nicht verfügbar, dann das eigene WLAN aufmachen. vy 73

    1. Hallo Wolfgang. Genau kann ich es dir nicht beantworten, aber der RasPi wird sich nur mit dem Hotspot verbinden der gerade vorhanden ist. Ist keiner der gespeicherten Vorhanden, passiert eigentlich nichts. Dass er einen eigenen Hotspot aufmacht, müsste man erst einrichten. Evtl. hilft es dir in Linux Foren zu fragen, da es ein reines Linux Thema ist. Gruß Attila DL1NUX

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