SSTV – Standbildübertragung

Mit SSTV können Standbilder per Funk übertragen werden. Dies wird meist auf Kurzwelle gemacht, jedoch gibt es auch einige SSTV-Relais auf UKW, auf denen regelmäßig Bilder versendet werden. Unser Ortsverbands-Relais DB0NU auf 438,675 MHz ist z.B. auch für SSTV zugelassen. Bekannt und in einem sehr großen Umkreis gut zu hören ist auch DB0THA auf 438.600 MHz.

Ein Bildübertragung dauert, je nach Übertragungsmodus, ca. 30 Sekunden bis zu etwa 2 Minuten. Gebräuchlich sind die Modes „Martin 1“ (gute Bildqualität) oder „Robot“ (sehr schnelle Übertragung).
Der Inhalt eines SSTV Bildes enthält in der Regel QSO-spezifischen Text sowie auch Grafiken, um es etwas bunter zu machen 😉 , in der Regel ein Bild des Operators oder seines Shacks („Funkbude“). Hier sind einige SSTV-Beispielbilder, aufgenommen auf der Kurzwelle im 10m Band:

Dies ist eine klassische SSTV Aussendung. Man erkennt ein leichtes Bildrauschen, dies ist aber auf Kurzwelle normal, weil QSB-bedingt. Ein Rauschen im Empfang verursacht auch ein mehr oder weniger starkes Bildrauschen.

Wie man sieht ist dieses Bild noch stärker verrauscht, aber das stört im Endeffekt niemanden. Hier erkennt man auch den so genannten „Schräglauf“ links im Bild. Da zum Bild keine Synchronisationsdaten ausgesendet werden, muss die Sendegeschwindigkeit der Empfangsgeschwindigkeit angepasst sein. Dafür gibt es entsprechende Einstelloptionen in den Programmen.

Die Technik:<
Vor der Computer-Zeit benötigte man noch spezielle Geräte, um Bilder zu versenden und empfangene Bilder sichtbar zu machen. Mit der serienmäßigen Einführung von Computern ist dies nun kein großes Problem mehr.
Während vor einigen Jahren noch ein spezielles Hardware-Interface notwendig war (z.B. HamCom), um SSTV machen zu können, kann man heute SSTV mit jedem PC über die Soundkarte machen. Dabei wird der Line-In Eingang der Soundkarte mit dem Lautsprecher(NF)-Ausgang des Funkgerätes, und der Line-Out Ausgang der Soundkarte mit dem Mikrofon(NF)-Eingang des Funkgerätes verbunden.
Nun kann man schon SSTV Empfangen. Um aber nun auch auf Sendung gehen zu können, muss man die PTT im Funkgerät vom Computer schalten lassen. Dies geschieht in der Regel mit einer ganz einfachen Schaltung, die man sich ohne Probleme selber bauen kann. Man verbindet dazu den PTT-Eingang des Funkgerätes mit dem Interface, und dieses wiederum mit einer seriellen Schnittstelle des Computers. Alternativ ist auch eine VOX-Auswertung möglich, dies ist aber etwas komplizierter. Hier ist der Schaltungsauszug für die serielle Methode:

Diese Schaltung ist nachbausicher und passt in jedes RS232-Steckergehäuse.

Nachdem man sich nun das Verbindungskabel gebaut hat, und alles angeschlossen ist, kann es losgehen.
Was man jetzt braucht ist eine SSTV-Software. Es gibt mehrere Programme für Windows, die mit Soundkarte und dieser PTT-Schaltung problemlos zusammenarbeiten können. Dies sind z. B. JVComm32, ChromaPix, MMSSTV oder MixW. Bis auf MMSSTV sind alle Programme kostenpflichtig, es sind aber meist Demo Versionen zum Testen erhältlich.
Für das neuartige digitale SSTV ist z. B. das Programm DigTRX verwendbar.
Wenn man nun die Software installiert hat, sollte man sich erstmal mit den Funktionen vertraut machen. Wichtig ist in jedem Fall, das man den richtigen Übertragungs-Modus einstellt, dieser ist in der Regel „Martin 1“. Hat man alles eingestellt und sich beim Kabelverschalten nicht vertan, kann es nun losgehen. Sendet doch einfach mal ein CQ-Bild raus auf den bekannten SSTV-Frequenzen, vielleicht kriegt ihr ja Antwort.
Bei den meisten OM’s erzeugt diese einfache Verdrahtung eine Brummschleife in der NF. Um dies zu vermeiden, müssen die Leitungen über Optokoppler oder Trafos entkoppelt werden. Eine simple Schaltung wurde beispielsweise von OE5GPL und OE5KAL entwickelt.

Eine kurze Beschreibung mit Schaltbildern finden sie HIER

Dieses Interface lässt sich natürlich auch für andere digitale Betriebsarten, wie z. B. PSK31, SSTV usw. einsetzen.